Toskana – Mein Abschied
Wieder zurück in Deutschland. Die Toskana hat mich verändert. Ich sehe jetzt Dinge mit anderen Augen. Jetzt ist für mich vieles erklärbarer geworden. Warum wir hier Persönlichkeitstrainings brauchen, um uns bewusst zu werden, was wir haben und wie viel es wert ist.
Unglaublich das alles.
Wir beschäftigen hier uns mit Digitaler Transformation. Ich bin langsam davon überzeugt, dass diese Sache kein Olivenöl oder guten Wein herstellen kann. 🙂
Wisst Ihr eigentlich, womit wir uns hier jeden Tag anstrengen?
Das alle tausend Freunde auf Facebook zufrieden sind, dass sie dich kennen. Das jeder daran interessiert ist, dich immer zu erreichen. Das ja kein Kratzer ans Auto kommt. Ich könnte jetzt tausend Dinge schreiben, die so unwichtig sind, dass ich sie soeben gerade wieder vergessen habe.
Und wisst ihr was? Ich bin so froh, dass ich hier in meinen Kochblog schreibe und nicht in irgendein digitales Thema. Denn Essen und Kochen ist wirklich ein existentielles Thema. Mit Computern kann ich mir keine Pizza backen.
Klingt schon eigenartig, dies geschrieben, von einem, der ein Systemhaus besitzt, wo es jeden Tag um Digitalisierung geht. Aber ihr könnt euch beruhigen, dass läuft besser als vorher, denn meine Erfahrung für Struktur, Menschen und Unternehmenskultur ist noch besser geworden. Und außerdem ist ja meine heutige Hauptaufgabe Menschen und das Unternehmen zu führen. Und da hat mir mein Urlaub in der Toskana sehr geholfen.
Denn es geht hier noch um Menschen und weniger um digitale Maschinen.
Das man noch etwas wert ist und vor allem auch die Kinder, bekommt man in Italien an jeder Ecke zu spüren. Kinder sind wie etwas Heiliges. Nicht ein einziges Mal habe ich gegenüber Kindern ein verzogenes Gesicht gesehen. Ich denke, die wissen warum.
Wieder in Deutschland angekommen, pflaumt uns eine deutsche Frau am Nachbartisch in der Raststätte an, weil unser 2 ½ Jähriger etwas ninglich war, weil er aus dem Schlaf gerissen wurde und wir Hunger hatten. Da könnte ich platzen. Bin ich aber nicht, naja nicht ganz, da ich ja 3 Wochen Urlaub in der Toskana hatte.
Wahrscheinlich weiß sie nicht, wer ihre Rente erarbeitet.
Jetzt fragt ihr euch sicherlich, warum ist dann dieser Typ kein neuer Auswanderer. Nein, bin ich nicht. Warum? Vielleicht habe ich ja noch die Vision hier etwas zu verbessern. Nein im ernst, wirtschaftlich, gerade mit einem IT-Unternehmen hier in Leipzig, fühle ich mich hier sicherer. Urlaub in der Toskana ist fantastisch, ich wäre aber nie einfach so dort geblieben, ohne ein Job oder sonstigen Einkommen. Da habe ich mir hier viel zu viel aufgebaut. Das schmeißt man nicht so hin und außerdem habe ich ganz tolle Mitarbeiter und das macht höllischen Spaß!
Aber ich möchte hier natürlich nicht appellieren, dass ihr alle in die Toskana fahrt, sonst hätte ich ja beim nächsten Mal zu viele Touristen um mich, sondern einfach mal in Länder oder Regionen zu fahren, wo Dankbarkeit für grundlegende Dinge gelebt und nicht Macht und Geld als Erfolg angesehen wird.
So, als nächstes werde ich euch nun doch mal wieder ein paar Rezepte präsentieren. Logischerweise mediterrane Sachen. 🙂